Direkt zum Inhalt
Fliegende Bauten - Münchner Olympiastadions

Fliegende Bauten: Aufbauen, Nutzen, Abbauen

Obwohl das Zelt als eine der Keimzellen der Architektur gilt, spielt der Zeltbau in der klassischen Architektur nur noch eine Nebenrolle. Immer noch betonen die Bezeichnungen „fliegende Bauten“ oder „temporäre Architektur“ einen Unterschied, der das „provisorische“ Zelt vom „seriösen“ Bauwerk abzugrenzen versucht. Dabei ist das Zelt ein Prototyp der Architektur schlechthin, denn es geht mit den Ressourcen äußerst sparsam um. TECE nutzt selbst so ein fliegendes Bauwerk im Rahmen eines Engagements als Motorsport-Sponsor.

Architektonischer Minimalismus

Der Architekt Frei Otto hat den modernen Zeltbau Mitte des 20. Jahrhunderts revolutioniert. Was bis dahin nur mit Tuch bespannte Holzgestelle waren, entwickelte er zu biomorphen Bauformen, die natürlich vorkommenden Strukturen nachempfunden sind und dennoch die neusten Technologien aus Luftschiff- und Lufthallenbau. Sein architektonisches Ideal war das Bauen mit minimalem Aufwand an Material, Fläche und Energie – weniger ist mehr also, auch wenn das bedeutet im Zweifel lieber gar nicht zu bauen als zu viel zu bauen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören der deutsche Pavillon auf der Weltausstellung Expo 67 in Montreal und das Zeltdach des Olympiastadions in München.

Aus der modernen Eventkultur nicht mehr wegzudenken

Aber auch wenn Frei Ottos Arbeiten im Gegensatz zum Zelt im eigentlichen Sinne auf Dauer ausgelegt waren und eher eine Alternative zur klassischen Architektur sein wollten, haben sie den modernen Zeltbau stark beeinflusst. Der Entwurf und Zuschnitt von Zelten mittels CAD, der Einsatz synthetischer Textilien und die Verwendung von Kompositwerkstoffen gehen letztlich auf seine Experimente und Arbeiten zurück. Wie und wo mobile Zelte eingesetzt werden, hat sich im gewerblichen und öffentlichen Raum in den letzten zwei Jahrhunderten bis heute kaum verändert: bei Veranstaltungen, Festivitäten in den Bereichen Sport, Kultur und Freizeit, beim Militär, als Produktions- oder Lagerhallen auf Zeit oder zur Krisenbewältigung bei Naturkatastrophen oder Migrationsbewegungen.

Veränderte Normen

Die Normen und Vorschriften, die den Rahmen abstecken für das Zelt als mobile, bauliche Anlage auf Zeit, also als fliegenden Bau, haben sich im Laufe der Zeit dennoch geändert. Grundlage dafür ist die Musterbauordnung, die folgende Definition liefert: „Fliegende Bauten sind bauliche Anlagen, die geeignet und bestimmt sind, an verschiedenen Orten wiederholt aufgestellt und zerlegt zu werden.“ Baustelleneinrichtungen und -gerüste zählen nicht dazu, wohl aber Showbühnen, Sanitär-Container und Boxen- sowie Fahrerlager und Verkaufsstände und vieles mehr.

Bei der Genehmigung zu berücksichtigen:

  • Landesbauordnung
  • Verwaltungsvorschrift über Ausführungsgenehmigungen mit Fristenliste und Richtlinie für den Bau und Betrieb fliegender Bauten
  •  Erlasse der Obersten Baubehörden der Länder
  • Geprüfte Bauvorlagen mit Prüfberichten
  •  Prüfberichte zur Erst- oder Verlängerungsprüfung
  • Sonderprüfung (falls zutreffend)
  • Normenwechsel

Welche Norm für was?

  • Zelte, Membrantragwerke, Leichtbauhallen:DIN EN 13782 oder Eurocodes (EC)
  • Bühnen, Tribünen, Showtrucks:DIN EN 13814 oder EC
  • Ausführung von Stahl- und Aluminiumtragwerken:DIN EN 1090-1, -2, -3 und künftig auch -4
Erfahrungen & Expertise teilen

TECE betreibt im Rahmen seines Sponsorings der GT-Masters Rennserie mit dem „TECE Cube“ selbst ein mobiles Veranstaltungs- und Cateringzelt und bestückt und vertreibt auch mobile Sanitärcontainer. Wir kennen daher die Anforderungen aus eigener Erfahrung – und stellen dieses Know-how interessierten Architekten und Bauingenieuren im Rahmen der TECEacademy-Seminare zur Verfügung. Für ein Fachseminar auf dem Hockenheimring stellte der Baudirektor des Prüfamtes für Standsicherheit in Nürnberg, Dipl.-Ing. Harald Becker Rechtsgrundlagen, einschlägige Normen und deren Anwendung, Prüfung und Genehmigung (anlagebezogener Teil) und Gebrauchsabnahme (standortbezogener Teil) für fliegende Bauten vor.

Zukunftsfähig dank modularer Bauweisen und Vorfertigung

Zum mobilen Sanitärcontainer von TECE, der sich als hochwertige, schnelle Lösung für Großveranstaltungen eignet und Duschen, WCs, Urinale und Waschbecken enthält, sagte Becker: „Eine modulare Bauweise oder eine komplett an gelieferte Vorfertigung ist bei fliegenden Bauten von Vorteil.  Das gewährleistet die notwendige Qualität auch unter Zeitdruck, erleichtert die Planung und sorgt für schnelle Montage und Demontage – schließlich kommt es bei vielen fliegenden Bauten auf den schnellen Auf- und Abbau an.“ Moderne Produktionsformen wie die Vorfertigung, modulare Bauweisen, Computer Aided Design (CAD) sowie leichte und hochfeste Materialien sorgen dafür, dass diese archaische Konstruktionsform auch in Zukunft ein mobiler Begleiter der Menschheit bleiben wird.

Fliegende Bauten Dipl.-Ing. Harald Becker
Dipl.-Ing. Harald Becker zeigt beim Fachseminar der TECEacademy ein Prüfbuch, wie es zu jedem einzelnen fliegenden Bau geführt wird.
Fliegende Bauten - TECE Cube
Selbst ein fliegender Bau: Der TECE Cube, hier auf dem Hockenheimring.
Fliegende Bauten - TECE Cube
Das Innere des TECE Cube: Gut zu erkennen, die Zeltkonstruktion in Leichtbauweise.
Fliegende Bauten - TECE Sanitärcontainer
Sanitärcontainer von TECE: Ein transportabler, moderner Verwandter des Zeltes