
Aufstockung für Studierende – mit seriell vorgefertigten Trennwänden
Innovativer und effizienter Bau neuer Studierendenapartments in der Dürener Straße in Köln
Wie sich innerstädtischer Wohnraum effizient schaffen lässt, zeigt die Aufstockung eines eingeschossigen Bestandsgebäudes an der Dürener Straße in Köln. Beim Bau von 20 neuen Studierendenapartments kam eine modulare Bauweise mit industriell vorgefertigten Installationswänden zum Einsatz: „Wir haben bei dieser Modulbauweise von TECEsystem die Besonderheit, dass die Installationswand mit integriertem Schacht direkt als Trennwand fungiert“, erklärt TGA-Fachplaner Ralf Becker (PlanTeG).

Nach einem Messebesuch entschied sich Bauherren-Vertreter Kurt-Peter Becher bei der Sanitärinstallation für diese innovative Lösung. „Diese Nutzung ermöglicht eine beschleunigte Vermarktung der Apartments. Im Vergleich zur konventionellen Konstruktion mit einer Vorwandinstallation vor einer Trennwand führt diese Lösung zu einer effizienteren Flächennutzung. Wir haben pro Wohneinheit einen Quadratmeter Wohnfläche gewonnen, das ist ein signifikanter Zugewinn“, erklärt Becher. In der Praxis ist diese Lösung bewährt. In rund 50 Prozent der TECEsystem-Projekte werden Installationswände auch als Trennwand eingesetzt. In konventioneller Bauweise wäre der Bau einer Raumtrennwand aufwändiger, komplexer und würde mehr Raum in Anspruch nehmen.
Der Einsatz industriell vorgefertigter Baugruppen verringert das Haftungsrisiko bei der Frage der Verwendbarkeit einzelner Produkte, sorgt für ein übersichtliches Leistungsverzeichnis und reduziert alle Fragen zu Planung, Ausführung und außerdem auch zur Gewährleistung auf einen verantwortlichen Ansprechpartner.
„Die TGA sollte ab der Leistungsphase 2 konzeptionell eingebunden werden“, erläutert Fachplaner Becker. So lassen sich effiziente Installationskonzepte und Brandschutzlösungen rechtzeitig abstimmen und Schnittstellen zwischen TGA und Trockenbau sauber definieren. Ebenso frühzeitig fällt auch die Entscheidung für die Einblasdämmung. Diese erfüllt, eingebracht in die Raumtrennwand mit integriertem Schacht, die Anforderungen an den vertikalen und horizontalen Brand- und Schallschutz.
Bei der Einblasdämmtechnik sorgt eine hohlraumfreie und nicht brennbare Dämmung dafür, dass es zu keiner Übertragung von Feuer und Rauch kommen kann. Für den Planer wird die Ausschreibung des Leistungsverzeichnisses deutlich auf wenige Positionen mit eventuell einem Dutzend Modulen reduziert, die vollumfänglich beschrieben sind. Frank Hoffmann von der zertifizierten Fachfirma Dachfit ist zuständig für die Einbringung der Einblasdämmung. „Diese besteht aus einem mineralischen Dämmgranulat mit einem Schmelzpunkt von mehr als 1.000 °C und einer Rohdichte von ca. 90 kg/m3“, erklärt er.


Die Einblasdämmung ist mit den TECEsystem-Installationswänden und der Systembeplankung als Gesamtsystem geprüft. Dabei bilden die industriell vorgefertigten Installationswände in der viergeschossigen Aufstockung einen durchgehenden Schacht, der am Ende vollständig ausgeblasen ist. „Durch die Einbringung des Dämmgranulates erziele ich eine hohlraumfreie Füllung des Schachtvolumens und damit auch eine Rauchdichtigkeit. Am Übergang zum nächsten Geschoss wird der Ringspalt um die Leitungen und Kabel vollflächig von der Mineralwolle umschlossen und die Brand- und Rauchabdichtung damit sichergestellt. Damit haben wir dann eine F90-Konstruktion“, sagt Hoffmann. Am Ende gibt es nur eine verantwortliche Firma für den gesamten Brandschutz im Installationsschacht. Einsparungen von bis zu 30 Prozent gegenüber klassischen Brandschutz- und Dämmmaßnahmen sind möglich.