Kein Bad wie das andere
Bäderbau in anderen Ländern
Ein Bad ist ein Bad ist ein Bad ist ein Bad… dank internationaler Megatrends werden sich die Badezimmer weltweit immer ähnlicher. Jedoch unterscheidet sich der Weg zum fertigen Bad je nach Kultur, Bausubstanz und Normenlage von Land zu Land zum Teil erheblich. Das stellt hohe Anforderungen an einen international tätigen Haustechnikhersteller wie TECE. Von hochindividualisiertem Bäderbau, Badezimmern von der Stange, extraschlanken und eingepackten Spülkästen – ein Blick auf länderspezifische Besonderheiten der Badinstallation, am Beispiel von Italien, Norwegen, Russland und den Niederlanden.
Russland: Hochindividualisierter Bäderbau
Wer in Russland eine Wohnung kauft, dem wird sie in der Regel im Rohbauzustand übergeben – das gilt natürlich auch fürs Bad. Zwar wächst der Markt für bezugsfertige Wohnungen allmählich, normalerweise muss jedoch der Käufer Bäderbau in anderen Ländern selbst dafür sorgen, dass der Estrich eingebracht wird, Wände eingezogen, Innentüren oder sogar die Fenster montiert werden. Wie die Heizungs- und Wasserrohre, die von den Steigleitungen im Treppenhaus oder Aufzugschacht abzweigen, in der Wohnung verkleidet werden, bleibt ebenfalls meist dem Wohnungseigentümer überlassen. Die Wohnräume sind dadurch sehr individuell, nach dem Geschmack der Wohnungseigentümer gestaltet und insgesamt etwas günstiger als bezugsfertige Wohnungen. In einem Mehrparteienhaus führt das jedoch dazu, dass nicht nur verschiedenste Gewerke, sondern auch verschiedene Handwerksunternehmen eines Gewerks über Monate in dem Gebäude tätig sind. Eine Lösung wie TECEprofil ist hier sehr beliebt, denn das flexible System ermöglicht es, unterschiedlichste Aufgaben beim Innenausbau zu lösen und dabei die gängigen Sicherheitsvorschriften, Regeln und Normen einzuhalten. Selbst bei bezugsfertigen Wohnungen ist es nicht unüblich, die Sanitärausstattung und Rohrleitungen auf höherwertigere Produkte wie TECEdrainline oder
TECEflex upzugraden.
Niederlande: Das Bad von der Stange
Ein stetig wachsendes Marktsegment in den Niederlanden sind vorgefertigte Badezimmer-Einheiten. Sie werden anschlussbereit mit allen elektrischen und sanitären Schnittstellen auf die Baustelle geliefert, um so die Zeit für die Installation sowie die Anzahl der vor Ort benötigten Gewerke zu verringern. Die Vorteile der vorgefertigten Baueinheiten reichen von der Sicherstellung gleichbleibend hoher industrieller, normgerechter Qualität bis zur effizienten Ressourcennutzung. Das macht diese Lösungen vor allem für große Wohnanlagen und für öffentliche und halböffentliche Gebäude wie Hotels, Krankenhäuser oder Studentenwohnheime äußerst interessant.
Produziert wird so eine Bad-Einheit zum Beispiel von der niederländischen Firma De Mors innerhalb von fünf Werktagen, netto beträgt die für den Zusammenbau nötige Arbeitszeit etwa 24 Stunden. Das ist nur möglich, weil die Basis für die Herstellung 3D-Daten sind, mit denen die Produktionsmaschinen von Zulieferern wie TECE gefüttert werden. Die „offene“ TECE-Systemtechnik bietet dabei immense Vorteile, denn die Gewerke Sanitär, Heizung, Trockenbau, Lüftung und Leerrohre werden durch die industrielle Vorfertigung zusammengefasst und die vorkonfektionierten Bauteile passgenau zur Endfertigung geliefert. Dort müssen sie nur noch im Plug&Play-Verfahren zusammengesetzt werden.
Italien: Extraschlanker Spülkasten für Ziegelwände
Über zwei Drittel des Wohnungsbestands in Italien sind über 30 Jahre alt, der Bau neuer Wohnungen ist seit 2007 von 368.000 auf 105.000 Einheiten im Jahr 2017 zurückgegangen. Traditionell bestehen die Innenwände bei den meisten Bestandsgebäuden aus acht Zentimeter breiten Ziegelsteinen. Das stellt besondere Anforderungen an den Spülkasten sowie an die Sanitärinstallationen, was Bautiefe, Tragfähigkeit und Schallschutz angeht. Aus diesem Grund hat TECE eine spezielle Version seines Spülkastens für Italien entwickelt. Die TECEbox Octa ist nur acht Zentimeter tief und sorgt durch ihr Design und ihre Komponenten für hohen Schallschutz und äußerst einfache Wartung. In der Regel wird der Spülkasten in eine gemauerte Wand eingelassen und mit einem wandbündigen, bodenstehenden WC verwendet.
Bei wandhängenden WCs und Bidets, die in Italien mittlerweile fast 50 Prozent der Verkäufe ausmachen, muss ein Einbaumodul für Halt und Stabilität sorgen und Belastungen bis zu 400 kg aushalten. Erlaubt die Wand eine versenkte Montage des TECEbox Octa-Moduls, können Rahmen und Beschläge in der Wand verborgen werden und die Installation lässt sich leicht verputzen oder fliesen. Neue Vorschriften zur Erdbebensicherheit, neue Bauweisen (eins von 14 neuen Wohnhäusern wird aus Holz gebaut) und veränderte Ansprüche an das Gesamtbild des Badezimmers (wandhängend statt bodenstehend) haben dazu geführt, dass Trockenbaumodule mit einem stabilen Metallrahmen wie TECEconstruct 8 cm in den letzten fünf Jahren deutlich stärker nachgefragt werden.
Skandinavien: Spülkasten mit „Verhüterli“ im Holzbau
Holz ist ein Werkstoff, der in Skandinavien im Hochbau weitverbreitet ist. Da das Naturmaterial empfindlicher auf Feuchtigkeit und Leckagen reagiert als beispielsweise Stein und Beton, haben mehrere nordische Länder strenge Vorschriften, um Wasserschäden vorzubeugen. In Norwegen beispielsweise muss hinter dem Spülkasten eine wasserdichte Barriere errichtet werden, die verhindern soll, dass Leckagen in die Wand eindringen und die Bausubstanz beschädigen. Auch in Schweden gibt es diese strengen Vorschriften, weshalb wandhängende WCs hier nur einen Marktanteil von etwa 20 Prozent haben.
Speziell für diese Märkte hat TECE ein TECEprofil WC-Modul mit sogenanntem Safetybag konzipiert. Der Safetybag ist ein wasserdichter Beutel aus starkem, alterungsbeständigem PVC, der den Spülkasten und den Spülbogen umschließt. Das Modul ist einfach zu installieren – benötigt wird nur noch eine wasserdichte Barriere vor dem Spülkasten, das aufwendige Verfahren zum Anbringen einer wasserdichten Barriere hinter dem Modul entfällt. Das spart Zeit und Geld bei der Installation. Sollte der Spülkasten jemals auslaufen, fängt der Safetybag das Wasser auf und führt es zwischen Fliesen und Boden des WCs ins abgedichtete Badezimmer. So werden Leckagen innerhalb der Wand vermieden, die zu erheblichen Wasserschäden führen können.